Über die „Neutralität“ des CDU-Bürgermeisterkandidaten

Zum  Kommentar in der AZ am 25.07.2020

Der AZ-Kommentar zu Fairness im Wahlkampf war ein ernst zu nehmender Aufruf. Und wir glauben, dass überhaupt die ausgewogene wie kritische Redaktionsarbeit unserer Lokalzeitung Coesfeld gut tut. Dennoch sei es gestattet, die Wirklichkeit in Coesfeld nüchtern in den Blick zu nehmen und unsere Sorge zu begründen, dass Herr Tranel kein überparteilicher Bürgermeister sein würde.

Seit siebzehn Jahren haben wir einen CDU-Bürgermeister, der trotz aller öffentlichen Beteuerungen eben keine parteipolitisch neutrale Amtsführung zustande gebracht hat. Das haben wir in vielen, vielen Ratssitzungen bitter erfahren müssen.

Und die Installation eines evtl. Nachfolgers erfolgte leider ebenso. Das ist kein gutes Vorzeichen. Denn Herr Tranel hat sich als ehrenamtlicher stellvertretender Bürgermeister gerne von Herrn Öhmann aus dem Rathaus heraus als Bürgermeister aufbauen lassen, ist ein Parteikandidat par excellence und eben nicht unabhängig bis unter die Haarspitzen wie Frau Diekmann.

Wir würden gerne glauben, dass ein CDU-Bürgermeister Tranel sein Amt unparteiisch ausüben würde, allein uns fehlt angesichts der Wirklichkeit in Coesfeld der Glaube. Das ist gar nicht „giftig“ gemeint, sondern unsere langjährige Erfahrung - auch in den letzten zehn Jahren mit Herrn Tranel im Rat, wo er keineswegs anders agierte.

Und das sollte auch in Zeiten vielfältiger Versprechungen und schöner Bilder angesprochen werden dürfen.

 

Für Pro Coesfeld

Eberhard Ernsting (Vereinsvorsitzender)

Günter Hallay (Fraktionsvorsitzender)