Das Bahnhofsdesaster und die Folgen

Erstveröffentlichung 10.03.2018: Über eine dringend nötige Aufwertung des Coesfelder Bahnhofs wird in der Politik inzwischen schon seit 30 Jahren diskutiert – bisher ohne greifbares Ergebnis. Nun hat die „Coesfelder Einheitspartei“ CDUSPD auch im Rat alle Anträge zur Bahnhofsentwicklung von Pro Coesfeld abgelehnt. Jetzt wird es immer unmöglicher, das Bahnhofsgebäude wirtschaftlich zu betreiben. In einem gut aufgestellten Bahnhof gibt es zum Beispiel einen Kiosk: Das geht in Coesfeld kaum noch, weil Kaufland gegenüber eigentlich schon alles abdeckt. Auch ein kleines Bistro ist nicht sinnvoll, weil es bereits direkt nebenan einen Bäcker gibt. Oder wenigstes Büros der Deutschen Bundesbahn? Das ist nicht mehr nötig, weil die Bahn bereits ganz in der Nähe, an der Hansestraße, ein neues Bürogebäude plant.

Stattdessen warten wir jetzt noch auf den zweiten Investor, der vor drei Jahren das Rennen ja eigentlich verloren hatte. Wenn aber die Rahmenbedingungen schon für den ersten Investor nach drei Jahren ernsthafter Entwicklungsarbeit nicht zum Ziel führten und sich an diesen Rahmenbedingungen auch nichts geändert hat – was soll dann einen zweiten Investor dazu bewegen, das Areal zu entwickeln? So vergeht Jahr um Jahr, und wir müssen mit dem miserablen Zustand im verfallenden Gebäude und den sozialen Schwierigkeiten auf dem Bahnhofsvorplatz leben.
Eines ist jedenfalls sicher: Untätigkeit hat noch nie ein Problem gelöst.

Robert Böyer und Günter Hallay
für Vorstand und Fraktion von Pro Coesfeld