Integrationsstelle beim DRK Coesfeld gestrichen

In der letzten Sitzung des Sozialausschusses wurde auf Empfehlung der Stadt eine Integrationsstelle beim DRK Coesfeld gestrichen. Diese Kürzung bedauert Pro Coesfeld sehr. „Ich habe für diese Entscheidung überhaupt kein Verständnis“, so Ausschussmitglied Robert Böyer.

Die Flüchtlingshilfe beklagte in der gleichen Sitzung einen gewaltigen Stau an dringend zu erledigender Arbeit. Man habe durchaus Sorge, dass in Coesfeld Parallelgesellschaften entstehen könnten oder schon entstanden seien, und bemühe sich nach Kräften, das System stabil zu halten.

Dr. Robers verwies auf die Bundes- und Landesgesetze, an denen die Stadt nichts ändern könne. „ Das ist falsch“, so Böyer. „Denn gerade die Integrationsstelle beim DRK ist eine Stellschraube, an der die Stadt Coesfeld sehr wohl drehen kann.“

Nach Ansicht der freien Wählergemeinschaft ist der Rückgang der Flüchtlingszuweisungen eigentlich kein Grund, eine nach wie vor nötige Integrationsstelle zu kürzen. Nicole Dicke und Robert Böyer vermuten daher, dass die von der Verwaltung gewünschte Stellenkürzung in Wirklichkeit mit der Kürzung von Zuschüssen zu tun hat und die Integrationsproblematik für die Verwaltung überhaupt keine Rolle spielt. Die Wählergemeinschaft hat jedenfalls den Eindruck, dass die Stelle aufgegeben wurde, um den Haushalt der Stadt nach außen hin zu schönen. Nach Auffassung von Pro Coesfeld ein Fehler mit fatalen Folgen. Denn für jeden bei der Integrationsarbeit eingesparten Euro würden später an anderer Stelle erheblich höhere Beträge fällig, wenn die Integration nicht gelinge.

„Wo bleiben das C und das S bei der großen Koalition in Coesfeld? Und wo bleibt der Respekt vor dem Ehrenamt?“ fragen sich Fraktion und Vorstand von Pro Coesfeld verärgert. Die freie Wählergemeinschaft hat das Lob der Flüchtlingsinitiative seitens CDU und SPD vernommen, vermisst aber jetzt Taten und Verantwortung für die Stadtgesellschaft. Die vielen ehrenamtlichen Helfer der Flüchtlingsinitiative bräuchten jedenfalls nicht nur Dank, sondern tatkräftige Unterstützung von Hauptamtlichen, um dauerhaft ihre anspruchsvolle Arbeit leisten zu können.